Asthma-Management mit FeNO
Was ist FeNO? Wie hilft der Biomarker, die Diagnose und Therapie von Asthma zu optimieren? Wir haben für Fachärzte und Interessierte den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammengefasst.
- Menschen weltweit leiden unter Asthma (GAR 2022)
- der Asthma-Fälle nicht vollständig unter Kontrolle
- Todesfälle pro Tag wegen Asthma (GAR 2022), ⅔ davon vermeidbar (NAR 2014)
- aller Asthmafälle liegt Typ-2-Inflammation zugrunde (Heaney et al. 2021)
- 20 % der Asthmakosten könnten durch FeNO-Messung reduziert werden
Definition von Asthma
Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Sie äußert sich durch respiratorische Symptome wie Luftnot, Brustenge, Giemen und Husten. Intensität und Häufigkeit der Symptome variieren im Krankheitsverlauf. Das Krankheitsbild ist sehr heterogen – es gibt viele endogene und exogene Faktoren, die die Genese von Asthma beeinflussen können (DGP 2023):
- Endogene Faktoren: Genetik, Körpergewicht, Geschlecht, Psyche
- Exogene Faktoren: Allergene, Infektionen, Ernährung, Medikamente, Tabakrauch, Umweltbedingungen und andere Expositionen
Was ist die FeNO-Messung?
Fraktioniertes exhaliertes Stickstoffmonoxid (FeNO) ist ein anerkannter Biomarker für die Inflammation der Atemwege. Durch die Entzündung beim Asthma entsteht in den Atemwegen NO, das beim Ausatmen als FeNO gemessen wird. Der NO-Gehalt in der Atemluft wird angegeben in ppb (parts per billion). Die FeNO-Messung ist standardisiert und nichtinvasiv. Sie wird einfach und schnell am Point of Care oder zu Hause durchgeführt.
FeNO auf einen Blick
Die Aufmerksamkeit für den Entzündungsmarker nimmt deutlich zu – vor allem mit Blick auf Typ-2-Asthma. Inzwischen ist die Evidenz so weit, dass FeNO für die fachärztliche Diagnostik als unverzichtbar gilt. Auch für die Planung und Steuerung der Therapie ist der Biomarker wichtig.
Als grobe Faustregel gilt: Je höher der FeNO-Wert, desto
- stärker die Atemwegsentzündung
- schlechter die Lungenfunktion
- größer das Risiko für Exazerbationen
- eher sprechen antientzündliche Medikamente an
- stärker die Allergen-Exposition
- schlechter die Adhärenz bzw. das Ansprechen der Medikamente
Wie unterstützt FeNO die Asthma-Diagnostik?
Die Asthma-Diagnose ist von Fall zu Fall unterschiedlich komplex, da das Krankheitsbild sehr heterogen ist. Die wichtigsten Bausteine der Diagnostik sind: Sorgfältige Anamnese, Lungenfunktionstests und Biomarker. Erst ihre Zusammenschau ergibt ein ganzheitliches Bild. Die FeNO-Messung spielt vor allem bei der Diagnosesicherung und Therapieentscheidung eine wichtige Rolle.
Laut ERS und ATS gilt die Diagnose bei Asthma-Symptomen und FeNO ≥ 50 ppb als gesichert (Louis et al. 2021, Horváth et al. 2017). Die Deutsche Asthma-Leitlinie erlaubt ebenfalls bei FeNO ≥ 50 ppb eine positive Diagnose – allerdings nur bei symptomatischen Erwachsenen mit unauffälligen Lungenfunktionstests und guter ICS-Responsivität (DGP 2023). Die GINA sieht bereits ab 20 ppb Hinweise auf eine Typ-2-Entzündung – vor allem wenn gleichzeitig die Bluteosinophile bei ≥ 150/μl liegen oder es klinische Indikatoren für eine Allergie gibt (GINA 2022).
Niedrige FeNO-Werte allein ermöglichen keinen sicheren Ausschluss von Asthma (Louis et al. 2021). Dennoch legen FeNO-Werte < 20-25 ppm nahe, dass keine Typ-2-Inflammtion vorliegt (Dweik et al. 2011, Gaillard et al. 2021, DGP 2023) und der Patient daher wahrscheinlich nicht auf ICS anspricht.
Hohe Entzündungswerte kündigen meist die Verschlechterung der Lungenfunktion an. FeNO-Werte ≥ 50 ppb geben klare Hinweise auf ein erhöhtes Exazerbationsrisiko – vor allem in Verbindung mit Eosinophile ≥ 300/μl (Kraft et al. 2021).
Bei gesicherter Asthma-Diagnose und FeNO ≥ 50 ppb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Paienten gut auf ICS ansprechen (Dweik et al. 2022). Hohe FeNO-Werte gelten auch als Prädiktor für die Wirksamkeit folgender Biologika (DGP 2023):
- Anti-IgE (Omalizumab)
- Anti-IL-4-R (Dupilumab)
- Anti-TSLP (Tezepelumab)
Voraussetzung für die Gabe von Dupilumab ist neben schwerem Asthma auch ein FeNO-Wert ≥ 25 ppb und/oder Bluteosinophile ≥ 150/μl.
Je nach Studie und zugrundeliegenden Cut-offs wird die Sensitivität mit 88 % (Smith AD et al. 2004) und die Spezifität mit 77-95 % angegeben (Louis et al. 2021).
Was tun bei welchem FeNO-Wert?
Anwendungsfall | < 25 ppb (Kinder < 20) | > 50 ppb (Kinder >35 ppb) |
---|---|---|
Anwendungsfall
Diagnose
|
< 25 ppb (Kinder < 20)
Alternativdiagnose prüfen, wahrscheinlich nicht ICS-responsiv
|
> 50 ppb (Kinder >35 ppb)
Unterstüzt Diagnose Typ-2-Asthma, wahrscheinlich ICS-resonsiv
|
Anwendungsfall
Patient unter Therapie hat Symptome
|
< 25 ppb (Kinder < 20)
Alternativdiagnose prüfen, ICS eher nicht erhöhen
|
> 50 ppb (Kinder >35 ppb)
Adhärenz / Allergenexposition prüfen, ICS erhöhen
|
Anwendungsfall
Patient unter Therapie hat keine Symptome
|
< 25 ppb (Kinder < 20)
ICS-Dosis ggf. reduzieren
|
> 50 ppb (Kinder >35 ppb)
ICS-Dosis nicht reduzieren
|
Wie unterstützt FeNO die Asthma-Therapie?
Regelmäßige FeNO-Messungen helfen, den Krankheitsverlauf während der Asthma-Therapie besser zu kontrollieren: Ärzte können die Wirksamkeit von ICS und Biologika überprüfen und bei Bedarf die Dosis anpassen. Außerdem können die FeNO-Werte Hinweise geben über Exazerbationen, Adhärenz, Alergen- und andere Expositionen.
Laut ERS und ATS gilt die Diagnose bei Asthma-Symptomen und FeNO ≥ 50 ppb als gesichert (Louis et al. 2021, Horváth et al. 2017). Die Deutsche Asthma-Leitlinie erlaubt ebenfalls bei FeNO ≥ 50 ppb eine positive Diagnose – allerdings nur bei symptomatischen Erwachsenen mit unauffälligen Lungenfunktionstests und guter ICS-Responsivität (DGP 2023). Die GINA sieht bereits ab 20 ppb Hinweise auf eine Typ-2-Entzündung – vor allem wenn gleichzeitig die Bluteosinophile bei ≥ 150/μl liegen oder es klinische Indikatoren für eine Allergie gibt (GINA 2022).
Niedrige FeNO-Werte allein ermöglichen keinen sicheren Ausschluss von Asthma (Louis et al. 2021). Dennoch legen FeNO-Werte < 20-25 ppm nahe, dass keine Typ-2-Inflammtion vorliegt (Dweik et al. 2011, Gaillard et al. 2021, DGP 2023) und der Patient daher wahrscheinlich nicht auf ICS anspricht.
Hohe Entzündungswerte kündigen meist die Verschlechterung der Lungenfunktion an. FeNO-Werte ≥ 50 ppb geben klare Hinweise auf ein erhöhtes Exazerbationsrisiko – vor allem in Verbindung mit Eosinophile ≥ 300/μl (Kraft et al. 2021).
Wie funktioniert die FeNO-Messung?
Die FeNO-Messung ist ein anerkanntes, nichtinvasives Standard-Diagnoseverfahren. Sie wird täglich in Praxen und Kliniken auf der ganzen Welt eingesetzt. Das Vivatmo-System von Bosch ermöglicht die einfache und schnelle Messung am Point-Of-Care. Zusätzlich bietet Bosch ein Gerät und eine App für die Heimmessung an.
Die Messung des NO-Gehalts aus dem bronchoalveolären Raum erfolgt während einer langsamen, kontrollierten Ausatmung über ein Mundstück. Dabei muss das Gaumensegel geschlossen sein, um eine Kontamination mit NO aus den oberen Atemwegen zu verhindern. Den Verschluss des Velums erreicht man durch das Ausatmen gegen Druck (5-20 cm H₂O). Beim Atemmanöver muss zudem ein konstanter Fluss von 50 ml/s eingehalten werden.
Ob Praxis oder Zuhause: Die FeNO-Messung funktioniert immer gleich. Sie ist schnell, einfach, wiederholbar und nicht belastend. Die Animation demonstriert den Vorgang am Vivatmo me: Der Patient atmet gleichmäßig durch das Mundstück in das Handgerät aus. Nach erfolgreicher Messung liegt das Ergebnis in wenigen Sekunden vor.
Diese Website enthält allgemeine Produktinformationen zum Vivatmo-System von Bosch. Nicht alle hier erwähnten Produkte und deren Funktionen sind in jedem regionalen Markt zugelassen. Eine detaillierte Beschreibung der Produkte und Leistungsmerkmale sowie Informationen zum bestimmungsgemäßen und sicheren Gebrauch erhalten Sie bei Ihrem regional zuständigen Bosch-Vertriebspartner und in den für Ihr Land gültigen Gebrauchsanweisungen.