FeNO-Wert für Diagnose und Kontrolle
FeNO-Messung als Baustein des Therapie-Monitorings bei Asthma
Um eine Probe des in den Bronchien gebildeten NO gewinnen zu können, muss die ausgeatmete Luft fraktioniert werden. Die Messung des sogenannten fraktionierten exhalierten NO (FeNO) wurde für die klinische Anwendung standardisiert.2,3 Die Messung der aus dem bronchoalveolären Raum stammenden NO-Fraktion erfolgt während einer langsamen kontrollierten Ausatmung über ein Mundstück. Dabei muss das Gaumensegel (Velum) geschlossen sein, um eine Kontamination mit NO aus den oberen Atemwegen zu verhindern. Den Verschluss des Velums erreicht man durch das Ausatmen gegen einen Druck zwischen 5 und 20 cm H₂O. Beim Atemmanöver muss zudem ein konstanter Fluss von 50 ml/s eingehalten werden.
Standardisierte Messung zur Bestimmung des bronchialen NO
Die FeNO-Messung ist mittlerweile ein anerkanntes Standarddiagnoseverfahren und wird täglich in Arztpraxen und Kliniken auf der ganzen Welt eingesetzt. Sie ist schnell und einfach in der Anwendung sowie nicht invasiv oder belastend für den Patienten.
- Ausatmung gegen Druck (Verschluss Gaumensegel zwischen 5 und 20 cm H₂O)
- Langsamer kontrollierter und konstanter Atemfluss (50 ml/s)
- Messung nach Bypass des Atemvolumens der unteren Atemwege (Fraktionierung)
Aussagekraft der FeNO-Messung für Diagnostik und Therapie
- Zahlreiche Studien belegen den Stellenwert der FeNO-Messung zur Diagnosesicherung und Prognose des Ansprechens auf inhalative Kortikosteroide (ICS).4,5,6
- Eine regelmäßige FeNO-Messung ermöglicht eine bessere Verlaufskontrolle der Atemwegsentzündung und kann Hinweise auf die Adhärenz der ICS-Einnahme geben.7
- Eine FeNO-basierte Verlaufskontrolle unterstützt das Therapiemanagement und kann helfen, die Häufigkeit von Asthmaanfällen zu reduzieren.8
- Steigende FeNO-Werte zeigen noch vor dem Lungenfunktionstest eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufs an und ermöglichen so ein frühzeitiges therapeutisches Gegensteuern.9
Lesen Sie hier die Zusammenfassungen unterscheidlicher Studien zu FeNO und Asthma.
Interpretation der FeNO-Ergebnisse
Die Messeinheit für die NO-Konzentration in der Luft ist ppb (parts per billion). Bei gesunden Erwachsenen liegt der FeNO-Wert üblicherweise unter 25 ppb. Ein FeNO-Wert über 50 ppb weist auf ein akutes allergisches Entzündungsgeschehen in der Lunge hin.
Was sagen internationale Experten zur FeNO-Messung in der Asthma Diagnostik?
Deutschland
In der Überarbeitung der Deutschen Asthmaleitlinie6 wird die Bestimmung von Stickstoffmonoxid im Atemexhalat (FeNO) als Bestandteil der initialen Asthma-Diagnostik genannt und es werden wiederholte Messungen empfohlen.
USA
In den Guidelines der American Thoracic Society (ATS)7 wird die FeNO-Messung für die Diagnose, das Therapie-Management und das Monitoring von Asthmapatienten ebenfalls empfohlen.
Großbritannien
Gestützt wird dies von einem aktuellen englischen StudieReview8 aus dem Jahr 2019/20. Dort heißt es:
FeNO hat sich auch als prädiktiver Faktor für Asthma-Exazerbationen erwiesen, wobei höhere Werte mit einer größeren Anzahl von Exazerbationen verbunden sind. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass höhere FeNO-Werte mit einer Verschlechterung der Lungenfunktion verbunden sind. FeNO-Tests sind ein kostengünstiges Verfahren und verbessern nachweislich das Patientenmanagement, wenn sie mit Standardbeurteilungsmethoden kombiniert werden.
Die Clinical Guideline on Asthma des National Institute for Health and Care Excellence (NICE)5 in Großbritannien empfiehlt ebenfalls, die FeNO-Messung zur Verbesserung der Diagnosequalität in den Diagnose-Algorithmus mit aufzunehmen und beurteilt den FeNO-Wert als bedeutenden Parameter für das Langzeitmanagement von Asthma: „Ziehen Sie den FeNO-Test als Option in Betracht, um das Asthma-Management von Menschen zu unterstützen, die trotz inhalativer Kortikosteroide weiterhin Asthmasymptome zeigen.“
1 Baur et al. Dt. Ärzteblatt, 2007
2 ATS/ERS Am J Respir Crit Care Med 2005;171:912-30
3 Horváth et al. Eur Respir J 2017;49:1600965
4 Dweik et al. Am J Respir Crit Care Med 2011;184:602-15
5 Karrasch et al. Thorax 2017;72:109-16
6 Taylor et al. Thorax 2006;61:817-27
7 Petsky et al. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016;9: CD011440
8 Essat et al. Eur Respir J 2016;47:751-68
9 Bodini et al. Chest 2017;132:1520-25
10 NICE: Guideline Asthma - diagnosis and monitoring (November 2017, www.nice.org.uk)
11 NVL Asthma, 3. Auflage, Version 1 (September 2018, https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/asthma/asthma-3aufl-vers1-lang.pdf)
12 Schneider et al. Respir Med. 2014; 108(1):34-40
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