FeNO-Home-Monitoring: Klinischer Mehrwert und Praxistauglichkeit
FeNO ist ein anerkannter Biomarker für die Typ-2-Entzündung bei Asthma. Während die ärztliche FeNO-Messung schon in Leitlinien verankert ist, war der Mehrwert des Home-Monitorings lange Zeit unklar. Die 2024 veröffentlichte FeNO@home-Studie bringt nun Licht ins Dunkel.
Traditionelles Asthma-Management
Viele Patienten schöpfen ihr therapeutisches Potenzial nicht voll aus
Die herkömmliche Asthma-Behandlung mit inhalativen Medikamenten und Biologika zielt darauf ab, Symptome in den Griff zu bekommen und künftige Risiken zu vermeiden. Dieser Ansatz wurde erst kürzlich erweitert – nun gilt die langfristige Remission als realistisches Ziel der Asthma-Therapie.1 Jenseit von Theorie und Leitlinien sieht die Realtiät jedoch anders aus: Rund 40 % der Asthma-Patienten sind nicht ausreichend kontrolliert.2 Warum? Ein wichtiger Punkt ist, dass das traditionelle Konzept der Asthmakontrolle keine Biomarker kennt. Obwohl die Entzündung der Atemwege eine entscheidende Rolle bei der chronischen Erkrankung spielt. Genauer: Die meisten Fälle von Asthma sind auf eine Typ-2-Inflammation zurückzuführen – eine Überreaktion des Immunsystems.
Fraktioniertes exhaliertes Stickstoffmonoxid (FeNO) hat sich als Biomarker für die Typ-2-Entzündung etabliert. Erhöhte FeNO-Werte stützen die Asthmadiagnose in der klinischen Routine.1 Asthmatiker mit erhöhten FeNO-Werten weisen ein gesteigertes Risiko für Exazerbationen und eine fortschreitende Verschlechterung der Lungenfunktion auf.3 Überdurchschnittlich hohe FeNO-Werte sind assoziiert mit größeren Behandlungserfolgen durch entzündungshemmende Medikamente, einschließlich bestimmter Biologika.4 Deshalb betrachten immer mehr führende Experten FeNO als einen unverzichtbaren Bestandteil der Phänotypisierung und der Präzisionsmedizin.1
Die FeNO@home-Studie
Zusätzliche Vorteile des FeNO-Home-Monitorings
In der wissenschaftlichen Literatur wurde die Evidenz für FeNO vor allem im Kontext sporadischer Messungen beim Arzt diskutiert. Ein bislang wenig untersuchter Aspekt ist der klinische Zusatznutzen für Patienten, die FeNO-Monitoring zu Hause durchführen. Hier bringt die FeNO@home-Studie neue, wegweisende Erkenntnisse.5 Sie wurde als multizentrische Studie in Deutschland und Italien durchgeführt. 85 Asthma-Patienten unterschiedlicher Schweregrade nahmen daran teil. Zudem wurde getestet, wie sich das Patientengerät Vivatmo me von Bosch im Alltag bewährt. Die Ergebnisse wurden auf dem ERS-Kongress 2024 vorgestellt und sollen nun schrittweise in renommierten Fachzeitschriften publiziert werden.
FeNO@home: Klinische Vorteile auf einen Blick
Das FeNO-Home-Monitoring bietet einen signifikanten Mehrwert gegenüber ärztlichen Einzelmessungen.5,7,9
Mustererkennung
Ärzte können die Diagnose und Therapie verfeinern, indem sie das langfristige Entzündungsprofil der Patienten gemeinsam mit den Kontextdaten der App auswerten.
Höhere Typ-2-Sensitivität
Die Sensitivität des FeNO-Home-Monitorings für Typ-2-Asthma ist bis zu 5,3-mal höher als bei sporadischen Arzt-Messungen.
Optimierte Medikation
Home-Monitoring ermöglicht eine präzisere Biologika-Auswahl und nahezu eine Echtzeit-Überwachung der Medikamenten-Reaktion.
Auf dem Weg zur Asthma-Remission
Die Studienergebnisse in aller Kürze – FeNO@home-Infografiken5,7,8,9
Traditionelle Konzepte weiterdenken
Der langfristige Entzündungsverlauf liefert ein ganzheitlicheres Bild
Eine große Herausforderung für das klinische Asthma-Management ist der Mangel an robusten, objektiven Längsschnittdaten zum individuellen Krankheitsverlauf. Denn die Querschnittsdaten, die zu einzelnen Zeitpunkten beim Arzt erhoben werden, sind nicht immer repräsenantiv. Sie leiden oft unter der Variabilität, die dem Asthma inhärent ist. Dies kann dazu führen, dass Diagnose und Therapie nicht exakt mit dem individuellen Entzündungsprofil der Patienten übereinstimmen. So erhalten diese unter Umständen eine inadäquate Medikation – zum Beispiel unpräzise dosierte Inhalative Kortikosteroide (ICS) oder sie kommen für bestimmte Biologika fälschlicherweise nicht in Betracht.
FeNO-Home-Monitoring hilft, dieses Problem zu lösen: Im Vergleich mit sporadischen FeNO-Tests in der Arztpraxis bietet die kontinuierliche Heimüberwachung einen klaren Mehrwert, da der langfristige Entzündungsverlauf ein ganzheitlicheres klinisches Bild ergibt. FeNO@home5,7 hat in den untersuchten FeNO-Verläufen wiederkehrende Entzündungsmuster aufgezeigt, die sich anhand von Variabilität, Median und Extrema charakterisieren lassen. Idealerweise wird der FeNO-Verlauf zusammen mit anderen Kontextdaten aufgezeichnet, um optimale Analysen der Muster und Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu ermöglichen – etwa in Verbindung mit Symptomen, Lungenfunktionsparametern, Infektionen, Medikamenten oder Allergenexpositionen. Die individuellen Patienten-Profile können dann zur Identifizierung von Asthma-Auslösern sowie zur klinischen Entscheidungsfindung genutzt werden, und so das personalisierte Asthma-Management optimieren. Es gibt inzwischen deutliche Hinweise darauf, dass ein Treat-to-Target-Ansatz, bei dem FeNO in die Behandlungsstrategie einbezogen wird, die Asthmakontrolle signifikant verbessern kann.6
Wie funktioniert die FeNO-Messung zu Hause?
Dieses Video zeigt, wie einfach Patienten die FeNO-Messung zu Hause mit Vivatmo me von Bosch durchführen können.
Schnelle und zuverlässige Heim-Messung
Vivatmo me: Das weltweit erste und einzige Patientengerät für FeNO-Home-Monitoring
Weltweit gibt es nur ein zugelassenes System für das FeNO-Monitoring zu Hause: Bosch Vivatmo me in Verbindung mit der Vivatmo app. Das Patientengerät erlaubt schnelle, einfache und nicht-invasive FeNO-Tests – an jedem Ort und zu jeder Zeit. Die FeNO-Werte werden per Bluetooth an die App übertragen. In ihrem digitalen Asthma-Tagebuch können die Patienten auch andere relevante Daten wie Symptome, Pollenflug oder Medikamente dokumentieren. Die monatlichen Berichte der App können mit dem Arzt geteilt werden. In der FeNO@home-Studie bestätigten Ärzte und Patienten die hervorragende Usability, die hohe Adhärenz und den therapeutischen Nutzen von Vivatmo me.7
Ideales Duo: Praxis- und Heimmessung
Quellenangaben
1 Lommatzsch et al. Pneumologie 2023;77:461-543
2 Global Asthma Report 2022: 30
3 van Veen et al. Eur Respir J 2008; 32: 344-49
4 Price et al. Lancet Respir Med 2018;6:29-39; Lee et al. Lancet Respir Med 2021;9:69-84; Pavord et al. JACI Pract 2023;11:1213-20
5 Beeh et al. 2022: Options to control asthma by means of a newly developed FeNO device for use at home [FeNO@home study].German Clinical Trials Register: DRKS00029118
6 Powell et al. Lancet 2011; 378:983-990
7 Beeh et al.: Benefit of daily FeNO measurement in asthmatics over 12 weeks. Poster presented at ERS 2024
8 Louis et al. Eur Respir J 2022 60: 2101585
9 Individual case report (publication in preparation) from Beeh et al. 2022: Options to control asthma by means of a newly developedFeNO device for use at home [FeNO@home study]. German Clinical Trials Register: DRKS00029118
Diese Website enthält allgemeine Produktinformationen zum Vivatmo-System von Bosch. Nicht alle hier erwähnten Produkte und deren Funktionen sind in jedem regionalen Markt zugelassen. Eine detaillierte Beschreibung der Produkte und Leistungsmerkmale sowie Informationen zum bestimmungsgemäßen und sicheren Gebrauch erhalten Sie bei Ihrem regional zuständigen Bosch-Vertriebspartner und in den für Ihr Land gültigen Gebrauchsanweisungen.